Donnerstag, 26. Januar 2012

Vivian Maier







alle Fotos: Vivian Maier

Es ist mir eine große Freude, mitteilen zu können, dass endlich der erste Bildband mit den epochalen Fotos der hinreichend und zu recht umjubelten Vivian Maier herausgekommen ist! 

VIVIAN MAIER: Street Photographer, Herausgeber John Maloof (powerHouse Books NY), Schirmer/Mosel 2011, 110 Duotone-Tafeln, 39,80 € 

Auf diese vergötterte Amateurfotografin wies ich andauernd hin. Endlich kann man diese unglaublichen Motive gedruckt genießen. Ein brillant produziertes Prachtstück! Viele überragende Aufnahmen gehören wohl zum Kanon der Straßenfotografie in der reinsten Ausgabe.  
Und: In dieser Sammlung werden nicht einmal die schönsten Bilder präsentiert (es existieren über 100000 Negative). Auf ihrem Blog ist noch eine Unmenge von geheimnisvollen Krachern verborgen: 

Ein überlieferter sprachlicher Leckerbissen des scheuen Kindermädchens, das völlig zurückgezogen gelebt hat:  
"Wir müssen anderen Menschen Platz machen. Es ist ein Rad - man springt auf und fährt bis zum Ende, und dann hat jemand anders die Gelegenheit, bis zum Ende zu fahren, und wird seinerseits von einem anderen abgelöst. Es gibt nichts Neues unter der Sonne." 

Wenn ich was zu kritisieren hätte, dann wäre es lediglich die zu große Zahl der Selbstporträts (neun), die man in diesem wunderbaren Buch finden kann. 

Interessenten können sich das Meisterwerk natürlich bei mir ausleihen.


P.S. Bei Langer Blomqvist (Berlin-Mitte, Reinhardtstr.17) konnte ich heute ein "Mängelexemplar" (ohne jedweden Schaden)  für unschlagbare 23,95 € erstehen.  

Dienstag, 24. Januar 2012

Statistiken...

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So können Statistiken wirken: 
1. Die Grafik kann manipulieren!
2. Diese Darstellung macht dem Betrachter was klar!

Quelle: Ole Häntzschel & Matthias Scholz

Gastarbeiter der Fachrichtung Berufsfußball im soliden Mittelstand



Katrin Weber-Klüver in:  DUMMY "Familie"

Freitag, 20. Januar 2012

Wider den Konformismus

Foto: Jabs

Die Masse ist dumm! 
Die Mehrheit bestimmt, wer regiert und auch, was produziert wird.

Lesenswerter Artikel des Zeit-Kolumnisten (und Wahl-Uckermärkers - Gerswalde) Harald Martenstein:
http://www.zeit.de/2011/46/DOS-Mainstream/komplettansicht

"Alles Wertvolle verdanken wir außergewöhnlichen Individuen." Norbert Bolz

Donnerstag, 19. Januar 2012

Philosophie Fußball

Foto: Jabs



Frönt Sonntag mal nicht dem "Kia Doppelpass" mit Max Eberl auf Sport1. Anstelle dessen vielleicht um 12:30 Uhr auf Arte : 
"Philosophie Fußball".



Man könnte das hochgeistige Zwiegespräch mit dem französischen Philosophen Ollivier Pourriol ("Alles über das Foulspiel") mir dem Lebensmotto Albert Camus' überschreiben:
"Alles, was ich über Moral und die Pflichten des Menschen weiß, verdanke ich dem Fußball."
(siehe " Schopenhauer Adenauer Beckenbauer", Fußballkalender 2000, 27. Woche)
Es geht um den Anschlag Toni Schuhmachers auf Patrick Battiston bei der WM 1982, den Kopfstoß Zinedine Zidanes gegen Marco Materazzi bei der WM 2006 - um Dramen und die Lasterhaftigkeit des Spiel. 
Aber auch um den wahren Fußball, den nicht die Profis zelebrieren. Um die Menschenpflicht auf dem Sportplatz. 
Es werden interessante Aspekte aufgezeigt. 
Die Helden der Kindheit sind Fußballspieler. Das Fernsehen beeinflusst durch die Art der Berichterstattung die Jugend. Alle sehen famose Dribblings, Hackentricks und Flatterbälle. Das ahmen die Jungens (und Mädels) nach. Es werden heutzutage keine Totalen bei dem Übertragungen mehr gezeigt, da spektakuläre Einzelaktionen im Vordergrund stehen, keiner sieht daher die raumöffnenden Pässe der genialen Spielmacher, die seinerzeit Michel Platini, Günter Netzer, Zico spielen konnten. Deshalb üben die Kinder auf den Bolzplätzen so was auch nicht mehr.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Dorfporträt Berka in Thüringen






Fotos: Werner Mahler (Serie "Berka")




Fotos: Ludwig Schirmer (Serie "Berka")

Fernsehtipp: 
So., 22.1.2012, 23:40 Uhr, MDR: Dokumentarfilm von Pamela Meyer-Arndt "Dorfliebe"
Die Fotografen Ludwig Schirmer und Werner Mahler porträtierten das thüringische Dorf Berka.

Eva Besnyö








alle Fotos: Eva Besnyö

EVA BESNYÖ: Fotografien 1910-2003
Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin-Kreuzberg, bis 27.02.2012, Mi bis Mo, 10:00 bis 18:00 Uhr

Neben der Friedrich Seidenstücker-Ausstellung bietet die Berlinische Galerie bis Ende Februar eine wahrlich beeindruckende Augenweide! 
Von Eva Besnyö werden zahllose Meisterwerke präsentiert (insgesamt 120 Originalabzüge). Die Frau arbeitete mit einer Rolleiflex, quadratische Formate mag ich nicht so. Aber die gezeigten Motive haben mich schwer getroffen. Ein Feuerwerk für Freunde der Lichtbildkunst. Das muss man gesehen haben... 
Sensationelle Perspektiven, gewagte Diagonalen, schräge Horizonte - immer im Sinne einer brillanten Komposition (Moholy-Nagys "Neues Sehen"). Wunderbare, glasklare Grafiken kennzeichnen den prägnanten Bildaufbau. Es macht Spaß, die Porträts von Künstlern, spielende Kinder in den Straßen Amsterdams oder Motive vom Nordseestrand anzuschauen. Klasse sind die Architekturfotos. 
Sehr überzeugend erklärt die in Ungarn geborene und in den Niederlanden gestorbene (gutaussehende) Frau in einem Fernsehfilm, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Berlin verbrachte (1930-1932). Bar aller finanziellen Sorgen verlebte sie die Tage und mehr noch die Nächte mit feiern, diskutieren, Pläne schmieden und fotografieren - mit dem Ausleben grenzenloser Freiheit.  

Mittwoch, 11. Januar 2012

Gundula Schulze Eldowy








alle Fotos: Gundula Schulze Eldowy 



Galerie c/o Berlin, Oranienburger Str. 35/36, Berlin-Mitte, tgl. 11-20 Uhr, bis 26.2.2012, 10 € (erm. 5 €) Eintritt

Gundula Schulze Eldowy 
"Die frühen Jahre 1977-1990"


Ich erinnere mich noch an die erste große Fotoausstellung von Gundula Schulze 1983 (noch ohne Doppelnamen) in der Lichtenberger Galerie Sophien 8, die ziemliche Aufregung verursachte, da Bilder abgehängt werden mussten. 
Jetzt werden die Werke im ersten Stock der so wichtigen Berliner Galerie c/o gezeigt. 
(Im Erdgeschoss sieht man Bilder des Prominenten-Paparazzo Ron Galella.) 
Die Bilderschau in "der Turnhalle" ist nichts für zarte Gemüter: Hier finden schockierende Farbfotos ihren Platz. Sie zeigen schamlos Missgeburten, Schlachthofszenen, Totenbilder, Entbindungen, Krankenhauserlebnisse. Gundula Schulze Eldowy ging tabulos weiter, wo andere längst aufhörten zu fotografieren. 
Wunderbar daneben der Hinterhof mit dem Kind im Engelsgewand oder die Rennbahnbesucher in Dresden. Einige mir unbekannte Motive waren zu entdecken. 
Sehr interessant ist der Dokumentarfilm "Das Bild bin ich" von Ludwig Metzger (WDR) aus dem Jahr 2001 (nicht wie angegeben von 2011). Fast eine Stunde wird die Fotografin porträtiert, sie erzählt, ohne Fragen oder Kommentare, über ihre Fotografie. Das birgt natürlich latent die Gefahr in sich, dass man sich selbst etwas beweihräuchert. Jedenfalls ist viel über ihr Leben und die Hintergründe ihrer Arbeit zu erfahren. Grandios ist eine Einstellung mit der uralten Tamerlan im Pflegeheim: Das Gesicht der vom Schicksal gepeinigte Greisin wird von der Filmkamera Gundula Schulze Eldowys abgetastet. Lange und beinharte Nahaufnahmen der immensen Falten des Antlitzes - bis Tamerlan in Tränen ausbricht. Bemerkenswert erscheint mir, dass neuere Fotografien den Fokus stärker auf den Inhalt als auf die Überschrift legen.
Einige Aspekte des Werks der mit Preisen überhäuften Protagonistin wurden dem passionierten Kinogänger bereits 2006 in der Dokumentation "Ostfotografinnen" von Pamela Meyer-Arndt nahegebracht. 
Noch älter war ein Porträt von Helke (nicht Heike, wie im Postfuhramt angezeigt) Misselwitz. 1983 wurde der Schwarzweißkurzfilm "Aktfotografie z.B. Gundula Schulze" gedreht, der hier läuft. 
Unglaublich beeindruckend die alten und allseits bekannten Schwarzweißmotive zu den Serien "Tamerlan" und "Berlin in einer Hundenacht". Solche Aktfotos gab es z.B. in der Vorstellungswelt dieses sozialistischen Volkes noch nie zuvor. Schillernde Typen aus Ostberlins Mitte in der tiefen, ach so grauen DDR. Die umtriebige Frau zog diese Menschen vom Rand der Gesellschaft magisch an und hatte nie Scheu, diese auch in ihrem Umfeld abzulichten. Dabei entstanden auch tiefe menschliche Beziehungen, die sie pflegte. 
Mir waren die Themen immer einen Hauch zu spektakulär, zu sensationell (wahrscheinlich weil ich mich nie getraut hätte, auf diese Menschen zuzugehen). 
Es werden schöne Silbergelantineabzüge aus der "ORWO-Zeit" (neudeutsch nennt man das "Vintage Prints") präsentiert.     

Gundula Schulze Eldowy erfährt zurzeit gebührende Anerkennung in Berlin! 
Zwei Ausstellungen können im Bundestag angesehen werden.   
Der Lehmstedt Verlag veröffentlichte zwei Bildbände: 
Farbbilder in "Der große und der kleine Schritt": http://www.lehmstedt.de/eldowy_schritt.htm
Schwarzweißaufnahmen in "Berlin in einer Hundenacht": http://www.berlin-ineinerhundenacht.de/.

Ein Interview mit der außerordentlich selbstbewussten und groß gefeierten Künstlerin:

Montag, 9. Januar 2012

Thees Uhlmann bei Bettina Rust auf Radio Eins

Foto: Jabs


Ein Interview, das Liebhaber von Thees Uhlmann mögen werden:
http://download.radioeins.de/podcast/hoerbar_rust/hr_20120108_160000.mp3 
Der zweite Teil des Gesprächs ist so interessant!
Was für ein Motto: Berlin ist zu heftig für Dorf-Hoschies!
Toll finde ich, dass der Musikheld auch irgendwie eine Hommage für den Berufsstand des Lehrers abliefert. Und ein Plädoyer für den Zivildienst oder das "Freiwillige Jahr".


Samstag, 7. Januar 2012

"Justin, hau ihn um"

Ronaldo, Figo und Raul bei Real Madrid


Was für ein verständnisloser Artikel... 
"Justin, hau ihn um"
Die Autorin hat keinen blassen Schimmer von der Magie des Fußballspielens! Die Geschichte strotzt vor Ahnungslosigkeit. Nicht nur, weil dem Jungen "Stulpen" angezogen werden. Vielleicht kennt das Mädchen nur modische Accessoires, aber keine Stutzen. Sie spricht nicht mal die Fußballsprache, weiß nicht, wie Kunstrasen riecht, warum schreibt sie denn? 
Brillant ist hingegen der Titel! 
Auch die Gedankengänge der porträtierten "Mutti" verstehe ich einfach nicht. 

Berliner Zeitung 7./8.1.2012: 

Freitag, 6. Januar 2012

Frühe Fotografien von Hans Martin Sewcz


Fotos: Hans Martin Sewcz


Eine neue Fotogalerie in Berlin-Mitte: 
Collection Regard (Galerist Marc Barbey), Steinstraße 12, 10119 Berlin, geöffnet: freitags 14-18 Uhr

Hans Martin Sewcz "Berlin-Mitte Mai 1979", bis zum 02.03.2012
Die Ausstellungsräume wurden betont wohnlich eingerichtet. Überaus freundliche Mitarbeiter führen Besucher in die Präsentation ein. 
Den größten Teil nehmen Panoramaaufnahmen aus dem Mai 1979 ein, die mit einer sowjetischen Horizont (120-Grad-Kamera) in den tristen, wahrlich grauen Straßen entstanden, die man heute als Spandauer Vorstadt mystifiziert.  
Es ist immer wieder erstaunlich, wie menschenleer Ost-Berlin seinerzeit erscheint. Großartig und ungewohnt, wie wenig Automobile in den Straßen parkten! 
(Die Aufnahmen kosten 790-1290 €.) 
Aus der Zeit von 1973 bis 1981 kann man Porträts (sehr schöne Kinderbilder), sowie Aufnahmen von Hinterhöfen und Fassaden von Hans Martin Sewcz sehen. 
Wie zur Zeit, in der die gezeigten Fotos entstanden, wohnt der Künstler heute auch wieder im doklumentierten Kiez.

Gold in der Uckermark




Die Uckermark ist nicht gerade ursprünglich reich, aber trotzdem kann man dort Schätze heben - die Fremde dort mitunter zu verbergen suchen...

Donnerstag, 5. Januar 2012

EOS Puschkin Prenzlau

Foto: Fritz Mitreiter

Ein Foto aus dem Archiv des Prenzlauer Fotografenmeisters Fritz Mitreiter.

Sonntag, 1. Januar 2012