Foto: Jabs |
Die Tage zwischen dem Weihnachtsfest und Silvester eignen sich so vortrefflich zum Besuch eines Lichtspielhauses - die Stadt erscheint menschenverlassen, und man muss sich deshalb im Kino seltener des widerlichen Gestanks von Popcorn erwehren. Das war mir diesmal nicht vergönnt, die von mir besuchte Vorstellung war restlos ausverkauft:
"Ein Mann von Welt"
Ein fabelhafter norwegischer Film!
Ich habe laut gelacht, viel geheult und hatte oft die Hände vor den Augen, weil ich gezeigte Brutalität nicht mit ansehen konnte.
Ich habe laut gelacht, viel geheult und hatte oft die Hände vor den Augen, weil ich gezeigte Brutalität nicht mit ansehen konnte.
Also: Trauer, Freude, Gewalt und Witze, die auch mal unversehens böse um die Ecke kommen. Aber immer tiefe, ehrliche Gefühle, deshalb ist es für mich letztlich ein warmer Film.
Mein zentrales Zitat (als Plädoyer gegen die Verbitterung): "Man wacht auf und spürt, dass das Leben doch noch nicht ganz vorbei ist."
Der Streifen präsentiert eigentlich nur Verlierer. Toll, dass die Hauptfigur mit dem nicht gerade übermäßig attraktiven Stellan Skargard besetzt wurde, den fand ich in "Breaking The Waves" schon stark. Unglaublich interessante Gesichter der Protagonisten machen das Werk schon sehenswert, die in Nahaufnahmen brillant fotografiert werden.
Es gibt viele kleine Geschichten, zahllose karge, wortarme Dialoge, ständig werden Zigaretten angezündet. Nie vorher gesehene, einfach bizarr sündige Bettszenen und ein Bild, dass mich faszinierte, weil ein Mann noch schlechter tanzte als ich es vermag.
Die Story geht dann schrecklich aus, nichtsdestotrotz ist die Schlussszene überragend: Zwei Männer rauchen synchron und sind glücklich, weil sie den Frühling kommen hören...
Die Story geht dann schrecklich aus, nichtsdestotrotz ist die Schlussszene überragend: Zwei Männer rauchen synchron und sind glücklich, weil sie den Frühling kommen hören...