Berliner Zeitung vom 21.6.2011
Karsten Krampitz:
Egal ob Männer oder Frauen auf dem Rasen stehen, Fußball ist ganz nebenbei auch Kapitalismus, und der kann grausam sein. Denn wo Gewinner sind, sind auch Verlierer; wo Hertha aufsteigt, fällt die Berliner Tennis Borussia in die Tiefe der sechsten Herren-Liga. Die Relegation gegen Borea Dresden ging unlängst mit 1:2 Toren verloren, das auch noch im Jahn-Sportpark, derweil im heimischen Mommsenstadion die kanadische Frauennationalelf trainieren durfte.
Bei der darauf folgenden Abstiegsfeier kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Vorausgegangen war eine Schlägerei von TB-Anhängern und Schriftstellern vor dem Kaffee Burger, nahe dem Rosa-Luxemburg-Platz. Die Autoren der Lesebühne "Heim und Welt" waren einem Kollegen zu Hilfe geeilt, der von TB-Fans auf offener Straße überfallen worden war. Der Borussen-Fanbeauftragte hat sich inzwischen beim Opfer entschuldigt, ohne aber die Täter zu benennen, so dass der Vorfall womöglich ein literarisches Nachspiel haben wird. Bislang jedoch hüllen sich die beteiligten Schriftsteller in Schweigen, unter ihnen Falko Hennig, Ahne, Konrad Endler und Uli Hannemann.
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