Mittwoch, 3. April 2013

"Oh Boy"

Foto: Jabs

http://www.ohboy.x-verleih.de/

Jan-Ole Gerster schrieb und drehte einen klasse Berlin-Film und das in Schwarzweiß. 
Der oft einsame Held (Tom Schilling) streift 24 Stunden durch die Stadt. Witzige und traurige Episoden beschreiben das Leben des jungen, unsicheren Mannes, der auf der Suche nach sich selbst ist. Auf die Frage seines bescheuerten Vaters, was er denn eigentlich jahrelang machte (und monatlich eintauschend Euro von ihm kassierte), bekommt er die eigentlich überzeugende Antwort: "Nachdenken." Daraufhin rät der Alte dem Lieblingssohn: "Schneide dir die Haare kurz, kauf dir ein Paar ordentliche Schuhe und suche dir einen Job, so wie es alle machen." Der klassische Vater-Sohn-Konflikt: "Das einzige, das ich für dich noch tun kann ist, dass ich nichts mehr für dich tue." 
Bizarre Figuren säumen den alltäglichen Weg des mittellosen und warmherzigen Jünglings. Ein von der Liebe verlassener Nachbar buhlt um Zuneigung. Bei Drogenkauf will die Oma des Dealers den Kunden Stullen schmieren und lässt Tom Schilling auf dem bequemen Fernsehsessel einschlafen. Michael Gwisdek ist in einer Paraderolle als alter Lebenserzähler angesoffen am Tresen zu erleben. Irgendwie scheint dieser Großstadtromantiker Nackenschläge abonniert zu haben. Eine romantische und abenteuerliche Liebesgeschichte endet glücklicherweise (glücklicherweise für die Filmhandlung) tragisch. 
Es geht einfach um das Lebensgefühl der Jugend, die Fragen stellt und noch keine langweiligen Erfahrungen parat hat...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen