Sonntag, 24. Juni 2012

EM: England vs. Italien


Die englische Nationalmannschaft trägt die schönsten Anziehsachen (das Auswärtshemd!) und ihre Fans besitzen ein brillantes Liedgut ("...Three Lions on a shirt, Jules Rimet still gleaming. Thirty years of hurt never stopped me dreaming..."). 
http://www.youtube.com/watch?v=rvk1c_lsLEs&feature=related
Extrem wenige Fouls im Viertelfinale. 
John Terry praktiziert geniale Blocks und Tacklings, aber das Team verliert natürlich im Elfmeterschießen. 
Matthias Opdenhövel erdreistet sich wahrlich in der Halbzeitsanalyse anzumerken: "Return to the altes System"...

"Hooligans"


Montag, 25.05.2012, Kabel Eins (!), 22:00 Uhr: "Hooligans"
Das ist natürlich ein typisch US-amerikanischer Film - zudem auf Kabel Eins, aber neben all dem Hollywoodkram auch ein ziemlich realistisches Abbild der englischen Hool-Szene aus der jüngeren Vergangenheit.


Ein Schmankerl - Cockney Rejects mit dem Vereinslied von West Ham United:

I'm forever blowing bubbles, 
pretty bubbles in the air.
They fly so high,
nearly reach the sky,
and like my dreams
they fade and die.
Fortune's always hiding,
I've looked everywhere.
I'm forever blowing bubbles,
pretty bubbles in the air.
United!

Freitag, 22. Juni 2012

Thomas Wagström: Boxer





alle Fotos: Thomas Wagström


Swedish Photography: Thomas Wagström
http://www.swedishphotography.org/

Edle Abzüge von Fotos eines typisch männlichen Sports, dem Boxen: wenig Licht, viel Schweiß, grimmige Gesichter, Einsamkeit.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Europameisterschaft


"Der Star ist die Mannschaft."?

DIANE ARBUS






alle Fotos: Diane Arbus


Diane Arbus in der Galerie Kicken!
http://www.kicken-gallery.com/

Die noble Galerie hat ihre Ausstellungsräume jetzt ein paar Häuser verlegt und residiert nunmehr in der Linienstraße 151A - Eintritt wird nach einem Klingeln gewährt. Das total chice Ambiente wird schön gekontert durch das Geschrei vom Fußballplatz von Motor Berolina, den man schemenhaft durch eine Glassteinmauer erkennen kann. 
Hier werden nun 37 Werke der weltberühmten Diane Arbus gezeigt. Es sind neue, brillante Abzüge, die Neil Selkirk von den Mittelformatnegativen machte (Auflage 75 Exemplare). Neben den bedeutenden und bekannten Motiven mit Transvestiten, Behinderten, feinen Damen und maskierten Alten sind einzelne überraschende Fotos zu sehen.  
Eine beeindruckende Schau sei allen Freunden der Fotokunst wärmstens empfohlen.
Die Präsentation in Berlin-Mitte kann als Vorbereitung zur gewaltigen Diane-Arbus-Retrospektive Im Martin-Gropius-Bau (ab 23.06.2012) angesehen werden.

Mittwoch, 20. Juni 2012

LARRY CLARKE








alle Fotos: Larry Clarke

Larry Clarke in c/o Berlin
http://www.co-berlin.info/

Die berühmte Mitte-Galerie zeigt wieder eine spektakuläre Fotoausstellung mit garantiertem Erfolg! Erstmals kommt einer der wichtigsten Fotografen der U.S.A. nach Deutschland. Der ist hier bislang durch seine skandalumwitterten Filme "Kids" und "Ken Park" bekannt.  
Larry Clarke wurde mit seinem ersten Buch "Tulsa" schlagartig weltberühmt! Nie zuvor wurde die Jugendszene in einer Stadt so schamlos porträtiert (auf lediglich 62 Seiten). 1963, 1966 und 1971 verlebte der Fotograf mit den Backfischen viele Stunden gemeinsam - die Tage scheinen sich nur um Drogen und Sex gedreht zu haben. So authentische Bilder gelingen nur, wenn man ganz dicht am Motiv dran ist - der Mann war mittendrin. Ebenso aufregend gelang sein zweiter, 150-seitiger Bildband "Teenage Lust", wieder ist die hemmungslos offen gelebte Sexualität der Heranwachsenden und die Wirkung der zeitgemäßen bewusstseinserweiternden oder leistungssteigernden Mittelchen ein zentrales Thema. Beleg für die Vertrautheit der jungen schönen Menschen ist der beharrlich offene direkte Blick in die Kamera. 
Die vorzüglich präsentierten Schwarzweißarbeiten sind in wohltuend kleinen Formaten anzuschauen. Es handelt sich um keine Hochglanzdrucke, sondern um Silbergelantineabzüge, die manchmal sehr körnig erscheinen. 
Dann sieht man auch die moderne Technik Einzug halten: In einem Bereich hängt die Serie "Jonathan Velasquez", das ist ein Skater aus Los Angeles. Dabei handelt es sich um riesige Pigment Prints alter Negative auf mattem Kunstdruckpapier. 
Des Weiteren läuft im Erdgeschoss der Spielfilm "Tulsa" - endlose Einstellungen kopulierender Paare oder sich Spitzen in den Körper jagender Jünglinge. 
Im Obergeschoss werden jüngere Werke des Künstlers ausgestellt. Hierbei handelt es sich um Collagen von seinen Fotos mit Zeitungsausschnitten, Handschriften, Postern, Karikaturen, Briefen..., die ich allesamt nicht verstehe. 
Mein Resümee: Diese Ausstellung erscheint mir zu heftig, wirkt mir zu schockierend. Überall Nackte, omnipräsente erigierte Glieder, eine Schwangere setzt sich einen Schuss, kleine Mädels beim Oralverkehr - insgesamt einfach zu viel. (Eintritt für Kinder unter 18 Jahren nur in Begleitung Erwachsener.) 
Ich vermisse die geliebten leisen Töne der Fotokunst!

Dienstag, 19. Juni 2012

Alfred Ehrhardt "Portugal 1951-1961"

Foto: Alfred Erhardt


Alfred Erhardt Stiftung, Auguststraße 75, Berlin-Mitte, Di-So 11-18 Uhr

In der edlen Mitte-Galerie werden Fotografien und ein Film Alfred Erhardts gezeigt. 
1951 bis 1961 bereiste der vielfach preisgekrönte "Kulturfilmer" die iberische Halbinsel, um ein Bild Portugals zu zeichnen. Parallel zu seinen Filmarbeiten fotografierte der renommierte Künstler. Nun wird eine Bildauswahl erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die hervorragend gerahmten Bilder sehen bei näherem Hinsehen so aus, als ob von fleckigen Negativen Abzüge (Kaufpreis: 800 €) gemacht wurden. Im ersten Raum sieht man viele Kirchen, Architekturdetails und Stadtansichten. Der andere Bereich zeigt Portugiesen bei der Arbeit auf dem Lande und am Meer. 
Der hier laufende Film ("Unbekanntes Land am Meer") spart keine heutzutage viel diskutierte Themen, wie den Stierkampf oder das Töten von Thunfischen, aus.

Freitag, 15. Juni 2012

Dienstag, 12. Juni 2012

Niederlande - Deutschland



Berliner Zeitung 11.06.2012


Leon de Winter: 
"Niederlagen sind nur ein Missverständnis, eine Laune, sie berühren uns nicht im Innersten." 
"Die Tugend, sich als herausragendes Talent in den Dienst des Kollektivs zu stellen, ist bei uns ganz unpopulär."


Freitag, 8. Juni 2012

Es ist wieder soweit...

Foto: Jabs

"Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven, subjektiv geäußerten, Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen."  Erich Ribbeck

Das legendäre Stadion der Weltjugend

Grafik: Jabs

Repro einer Aufnahme von 1950

Das Fußballmagazin 11Freunde ordnet in der Ausgabe #126 unseren ehemaligen Sportplatz, das Stadion der Weltjugend (die "Zickenwiese"), in die Rubrik "99 Orte, die Fußballfans (in Deutschland) gesehen haben müssen" ein!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Ein Gesicht des Fußballs

Foto:Fischer & Braschler

Wayne Rooney in einer wundervollen Aufnahme des Künstlerdeuos Monika Fischer & Mathias Braschler.



"Ich ziele nicht. 
Wenn ich nicht weiß, wohin der Ball geht, woher soll es dann der Torwart wissen!"  Wayne Rooney

Montag, 4. Juni 2012

Moritz Volz: "Unser Mann in London"

Foto: Jabs


Der geniale Ronald Reng half seinem Freund Moritz Volz, ein Buch über das Dasein eines deutschen Berufsfußballers in England zu schreiben. 
"Unser Mann in London" ist eine leichtfüßig geschriebene, aber keinesfalls seichte Geschichte, die jeden Freund des getretenen Leders hoch erfreuen wird. Zahlreiche Einblicke in Geschehnisse um den angelsächsischen Erstligafußball und Anekdoten aus den Kabinen von Arsenal und dem FC Fulham zaubern ein Lächeln in das Gesicht des geneigten Lesers. Herrlich die Berichte über die derben, nahezu bösartigen Späße, die mit den Neuligen im Verein getrieben werden.
Nicht nur Sportfreunde erfahren Neuigkeiten. Der Autor bemerkt in seiner sympathischen, ganz persönlichen Art interessante Aspekte zum Charakter der Stadt an der Themse an. Vorzüglich wird die von mitunter skurrilen Traditionen geprägte Lebensart auf der Insel beschrieben. Wie etwa den Spleen der Engländer, vielleicht 100 Weihnachtskarten zu schreiben, die man am 25.12. auf Leinen im Wohnzimmer aufhängt. Die gedruckten Karten ("Merry Christmas") werden ohne eigenen Gruß nur unterschrieben und selbst an die Nachbarn übergeben. Wer solche Botschaften unbeantwortet lässt, wird im darauf folgenden Jahr nicht mehr bedacht. Die witzigen Beobachtungen im Alltag machen das Büchlein so angenehm lesenswert. 
M. Volz ist in die britische Metropole verliebt: "Nirgendwo fühlt sich ein Ausländer so zu Hause wie in London."  

Ein nicht sonderlich aufregendes Interview mit dem Fußballspieler und Buchautor (- vielleicht ist es nicht so spannend, wenn ein Klassikradioreporter einen Profifußballer befragt?):
http://www.ndr.de/ndrkultur/audio107657_podcast-podcast3032.html

Hier der viel zitierte"Volzy-Song":

Eine Perle aus den Buch - über das Geschehen auf Londoner Bolzplätzen: "Es spielten Männer, manchmal auch Frauen, von 14 bis 74, und kurz vor dem Anpfiff scheinen sie alle dasselbe Alter zu haben: ewig jung."

P.S. Gerade melden Agenturen, dass der Vertrag zwischen Moritz Volz und dem FC St. Pauli nicht verlängert wird. 
P.S. Das Buch kann natürlich bei mir ausgeliehen werden.