Samstag, 26. Januar 2013

"Berlin-Stettin" von Volker Koepp

Foto: Jabs



"Berlin-Stettin" von Volker Koepp läuft endlich in der Flimmerkiste: 29.01., 22:45 Uhr, RBB!
Bemerkenswert, dass der Name des Kameramanns Thomas Plenert auf dem Plakat (meiner Meinung nach zu Recht) genauso groß geschrieben steht wie der des Autors/Regisseurs. 
Dieser sehr persönliche Dokumentarfilm ist eine empfehlenswerte Geschichtsstunde. Das Tabuthema der Massenvergewaltigungen deutscher Frauen durch Sowjetsoldaten unmittelbar am Ende des 2. Weltkriegs erlebte die Mutter Volker Koepps (ihr ist dieser Film gewidmet) in Broda (am Tollenssee) am eigenen Leib. Geschildert wird die Kindheit des Filmemachers in Berlin Karlshorst im Zusammenhang mit der Problematik des Stabssitzes der Roten Armee in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Besonders beeindruckten mich die (Schwarzweiß-) Reminiszenzen aus alten Volker Koepp-Filmen. Er trifft die Menschen wieder und plaudert über Lebenswege. Man spürt den Osten in vielen verschiedenen Facetten. Die sympathischen Interviews erklären so präzise Befindlichkeiten der DDR, von Menschen mit völlig verschiedener gesellschaftlicher Stellung in diesem seltsamen politischen Konstrukt. Begegnungen in Wittstock/Dosse, Schwaan, Zehdenick, Wartin und Schluft erinnerten mich nebenbei daran, dass der "sozialistische Arbeitstag" oft mit einem Kasten Bier pro Brigade begann und mittags in der Kneipe endete. Bemerkenswert ist der Duktus der Nordostdeutschen - welch sprachliche Perlen: "durchmaracht", "andernwärts".  
Der Autor widmet sich seiner Lieblingslandschaft, die genau zwischen Berlin und Stettin liegt, mit famosem Einfühlungsvermögen. Das Refugium Uckermark repräsentieren nicht zufällig zugezogene Künstler. Dabei brilliert die großartige Fritzi Haberlandt mit unaufgesetztem Charme. Die existierenden Probleme mit ansässigen jugendlichen Rechten und den omnipräsenten Windparks werden nicht ausgespart. Eine poetische Liebeserklärung an eine Heimat, aber auch Betrachtungen über das Vergehen von Zeit und insbesondere gegen das Vergessen.

Montag, 21. Januar 2013

Sonntag, 13. Januar 2013

Mittwoch, 9. Januar 2013

"Ballast der Republik"


Grafik/Foto: Bolli

Eine wunderbare Arbeit der Gruppe "Ballast der Republik". Sie versäumte es, sich diesen Namen urheberrechtlich schützen zu lassen und musst nun mitansehen, dass "Die Toten Hosen" ihre erfolgreiche Platte so nennen dürfen... 

Sonntag, 6. Januar 2013

WALKER EVANS






alle Fotos: Walker Evans



Epochale Ausstellung des wohl bedeutendsten Fotografen Amerikas WALKER EVANS in Köln: "Decade by Decade"! 
Sie stellt ein Bildgedächtnis Nordamerikas (besonders die bekannten Ikonen der Fotografie aus der Zeit der Großen Depression in den 30er-Jahren) dar und widmet sich dem Gesamtwerk des Künstlers - mit einigen selten gezeigten Aufnahmen. 
Mich hauen beileibe nicht alle Motive um. 
Diese Präsentation von Weltbedeutung ist nur noch bis zum  20.01.2013 zu bestaunen: 
http://www.sk-kultur.de/web/edit/projekt.php?id=388
Es gibt als Katalog einen wunderbar gedruckten Bildband von James Crump aus dem Haus HATJE CANTZ:

Donnerstag, 3. Januar 2013

Ostpunk!

Foto: Jabs


Für diejenigen, die den Film im Kino verpassten: 
Flimmerkiste, Di., 08.01.13, 23:30 Uhr, RBB: "Ostpunk! Too Much Future" 
Dokumentation über Punk in der DDR (Colonel, Kaiser, Cornelia Schleime u.a.)

Joe Strummer: The Future is unwritten

Foto: Jabs


Kaum vorstellbar, aber vielleicht hat ja doch ein Freund des englischen archaischen Punks der 70er/80er Jahre den Streifen im Kino verpasst... 
Jedenfalls sendet ARTE heute um 23:15 Uhr "Joe Strummer: The Future is unwritten" von Julien Temple: 
Geniale Musik der epochalen The Clash: 

Dienstag, 1. Januar 2013

Silvester

Foto: Jabs


Aus dem phantastischen Film "Absolute Giganten":
"Die erste Sache, an die ich mich erinnern kann ist, wie ich an Silvester eine Wunderkerze bekommen habe. Der Himmel war voll mit Raketen und Feuerwerkskörpern, die explodiert sind und sprühten. Und es war laut! Aber ich hatte keine Angst, sondern hab eine Wunderkerze in den dunklen Himmel gehalten und wie wahnsinnig geschüttelt. Ich hab sie so doll geschüttelt, so wahnsinnig doll, wie ich irgendwie konnte oder noch doller, bis ich nicht mehr konnte und immer weiter besinnungslos und immer doller, und ich war klein und die Wunderkerze auch, aber ich war beim größten und unglaublichsten dabei, was ich je gesehen hatte. Das tollste und größte was es gab, und ich war dabei, ohne das ich es wusste, dass ich irgendwas wusste. Ich glaub ich hab in meinem ganzen Leben nie wieder etwas so gemacht. So doll und kompromisslos und total. Ich glaub, ich hab auch nie wieder in meinem Leben irgendwas erlebt, was so groß war und so gigantisch. Wie spät ist es eigentlich?"