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Foto: Jabs |
Es wird Herbst!
Feinslieb, nun ist es Blätterbraun
Schon wieder in den Spitzen,
Wann wir unterm Kastanienbaum
Am Abend fröstelnd sitzen.
Das Jahr geht fort mit schwerer Fracht,
Es bindet sich die Schuh.
Ich bin so traurig heute Nacht,
Und du, du lachst dazu.
Feinslieb, die schwarze Jacke hängt,
Die Schultern ab mir wieder,
Wann schon so früh das Dunkel fängt
Uns und die Kält die Glieder.
In deinen Augen glimmt noch leis
Der Sommer voller Ruh.
Ich wein, weil ich nicht weiterweiß,
Und du, du lachst dazu.
Feinslieb, das war es also schon,
Der Sommer ist vertrieben,
Die Vögel sind auf und davon,
Und wir sind hier geblieben.
Fremd zieh ich ein, fremd zieh ich aus,
Ich weiß nicht, was ich tu
Heut Nacht, verwelkt ist mein Zuhaus,
Und du, du lachst dazu.
Feinslieb, komm stirb mit mir ein Stück,
Sieh, müd die Blätter schunkeln,
WIr drehn das Jahr doch nicht zurück,
und sehn uns nicht im Dunkeln,
Lass in dem Kommen, Bleiben, Gehn
Zertanzen uns die Schuh!
Ich will noch so viel Himmel sehn,
Und du, du lachst dazu.
Es dunkelt schon in der Heide, nach Hause lass uns geh'n.
Wir haben das Korn geschnitten mit unserm blanken Schwert.
Ich hörte die Sichel rauschen, ja rauschen durch das Korn.
Ich hörte mein Feinslieb klagen, sie hätte ihr Lieb' verlor'n.
Hast du dein Lieb' verloren, so hab ich noch das mein;
so wollen wir beide mit'nander uns winden ein Kränzelein.
Ein Kränzelein von Rosen, ein Sträußelein von Klee,
zu Frankfurt an der Brücke, da liegt ein tiefer Schnee.
Der Schnee, der ist zerschmolzen, das Wasser läuft dahin,
kommst mir aus meinem Auge, kommst mir nicht aus dem Sinn.
In meines Vaters Garten, da steh'n zwei Bäumelein;
das eine trägt Muskaten, das and're Braunnägelein.
Muskaten, die sind süße, Braunnägelein sind schön;
wir beide uns müssen scheiden, ja scheiden, das tut weh.