Freitag, 30. November 2012

Fritzi Haberlandt bleibt so gern zu Hause!


http://www.zeit.de/2012/49/Traum-Fritzi-Haberlandt
(So ähnlich fühle ich auch des Öfteren...)

Ulrich Wüst in der Galerie Leo.Coppi

Berlin, S-Bahnhof Schönhauser Allee, 1987

Berlin, 1995

Berlin, 1995

Mexiko, 1996

Berlin, Bodenprobe, 2012

Berlin, Bodenprobe, 2012
alle Fotos: Ulrich Wüst



Ulrich Wüst: "SteinZeichen"

Eine ganz feine Fotoausstellung in der renommierten Berliner Mitte-Galerie!
Vom wohltuend uneitlen Ulrich Wüst werden bekannte Motive aus vergangenen Tagen in Berlin sowie Ansichten aus Mexiko, Griechenland, Dresden, der Ostseeküste und Uckermark (die wunderbare Serie "Bauernkrieg" von 1994) gezeigt. Eine Feier der Grautöne! Überall das Suchen (und Finden) von Formen, grafischen Strukturen. Steinhaufen wie Skulpturen. Brandmauern von archaischer Schönheit. Details von Denkmälern erzeugen ungewohnte Bilder. 
Meiner Meinung nach so sensible, aber doch außerordentlich intelligente Kunst! 
Neben diesen brillanten Silbergelantineabzügen präsentiert der Meister völlig überraschend die neue Serie Bodenproben als nicht in der Dunkelkammer entstandene Arbeiten, sondern als farbige C-Prints (erstmals?)! Scheinbar banale Ebenen im heimatlichen Prenzlauer Berg geben Blicke auf Beziehungen von Flächen und sparsamen Farben frei.  
Unglaublich, aber es gibt hier ein Originalfoto (S-Bahnhof Schönhauser Allee, 1987) für aberwitzig preiswerte 200 € zu erstehen!

Sonntag, 25. November 2012

Rudolf Novotny: Lionel Richie

Foto: Jabs


"Der Seelentröster"
Ein, für meinen Geschmack, intelligentes Interview mit einem Popstar. 
Der Typ Lionel Richie ist nicht so interessant wie die Fragen, die Rudolf Novotny stellt und die Schlussfolgerungen, die der Autor findet. 

Donnerstag, 22. November 2012

Heike Ollertz und Edgar Herbst: "Island"


Fotos: Heike Ollertz


Fotos: Edgar Herbst

Heike Ollertz und Edgar Herbst


Die Island-Ansichten von Heike Ollertz und Edgar Herbst wurden überall besprochen und über den grünen Klee gelobt. Der Bildband ist aber nicht ganz kostengünstig...
 
Viele Fotos sind auf dieser Website zu begutachten:
 

"Geschlossene Gesellschaft"




Fotos: Ursula Arnold




Fotos: Ulrich Wüst



Künstlerische Fotografie in der DDR 1949-1989
Eine riesige Bilderschau in der Berlinischen Galerie - 240 Werke von 34 Künstlern. 
Ich habe wenig Neuigkeiten erwartet, es gab sie aber doch! Insbesondere die experimentellen Arbeiten (Lutz Dammbeck, Klaus Elle, Micha Brendel) sah ich vorher kaum. Natürlich dominierten die sattsam bekannten Ikonen der DDR-Fotokunst mit ihrem speziellen Blick auf das Leben: Sibylle Bergemann, Erasmus Schröter, die legendäre Gundula Schulze Eldowy, Jens Rötzsch mit beeindruckenden Farben, Matthias Hoch mit gar nicht bunten, sondern farbigen schönen Bahnhofsaufnahmen... Rudolf Schäfers Präsentation belegt das Vorurteil, dass schwarze Passepartouts nicht gut funktionieren. Dramaturgischer Höhepunkt sind die Schlachthoffotos von Jörg Knöfel in einem Aluminiumblechlabyrinth, der mir nicht so gefiel. Ulrich Wüst hingegen brilliert mit zwölf, bekannt kleinformatigen, Motiven und grandiosen Grautönen! Größte Freude machten mir die subtilen, Geschichten erzählenden Schwarzweißaufnahmen Ursula Arnolds aus längst vergangenen Tagen. Weshalb berühren mich diese Schnappschüsse? Die Szenen wirken so natürlich, authentisch. Wahrscheinlich haben die Menschen auf den Trottoirs der Städte (siehe Vivian Meyer in Chicago und New York, Henri Cartier-Bresson in Paris und anderswo) früher ganz anders bewegt (die Kinder!) und begegneten den Fotografen grundsätzlich ungezwungener, unbefangener...
Bemerkenswert sind die ausgestellten Zeitzeugnisse rund um die Kunst im "Arbeiter-und-Bauern-Staat": So waren Ausstellungseinladungen (Galerie Sophien 8 in Lichtenberg, Weißer Elefant in Mitte, Kreiskulturhaus Treptow) oft Originalbarytpapierabzüge in Postkartengröße. 
Interessant waren auch die auf großer Leinwand gezeigten Filme: "Ostfotografinnen", "Aktfotografie, z.B. Gundula Schulze" und besonders "Leben im Bild. Arno Fischer". 

Freitag, 16. November 2012

Galerie Kicken




alle Fotos: Janos Frecot


Janos Frecot & Péter Nádas in der edlen Mitte-Galerie von Rudolf Kicken (Linienstr. 161A) 
(Ein umfassendes Bild von der Ausstellung kann man sich durch die Internetpräsentation verschaffen.)
Janos Frecot zeigt Berlinbilder aus den sechziger Jahren. Brandmauern, Spuren auf Hauswänden, Reklameaufschriften - schöne und interessante Zeitzeugnisse. Beeindruckend ist ein "zusammengeklebtes" ellenlanges Panorama mit Ansichten zusammengehörender S-Bahnbögen. Die Architekturaufnahmen erinnern etwas an Ulrich Wüsts Fotos aus Berlin-Mitte. 
Stark wirken blitzsaubere Injektprints in glaslosen Rahmen. 
Péter Nádas wird in Kicken II präsentiert. Hier kann man Menschen in verschiedenen Ländern anschauen (Motive aus der Zeit 1962-1973). 

Sigur Rós

Foto: Jabs

Kurzfilmfestival in Berlin. 
Für die Freunde der verzaubernden und unverwechselbaren Gruppe Sigur Rós (So., 21 h, Passage Kino 1): 
Es werden keine Musikvideos gezeigt, sondern Filme zu den musikalischen Themen der isländischen Combo, die mich aber nicht so überzeugten. Ganz schön war die Arbeit von Inga Birgisdóttir ("Varud"), das ist die Schwester des Sigur Ros-Sängers.
Meine islandbegeisterte (und charmante) Kinobegleiterin sah - natürlich - Elfen durch die gefilmte wunderschöne Landschaft huschen...
Richtig gut war, dass bei der Vorführung (ich besuchte die Vorstellung im Grünen salon der Volksbühne) die Lautstärke hochgedreht wurde, das ist bei dieser Musik angenehm und sehr wichtig!

Donnerstag, 15. November 2012

Montag, 12. November 2012

"Die Zeitlose"

Foto: Jabs


Die heimtückisch giftige Herbstzeitlose gaukelt uns den Frühling vor und läutet doch den Winter ein.
"Die Zeitlose"

Auf frisch gemähtem Weideplatz
steht einsam die Zeitlose,
den Leib von einer Lilie,
die Farb' von einer Rose;
doch es ist Gift, was aus dem Kelch,
dem reinen, blinkt so rötlich -
die letzte Blum', die letzte Lieb'
sind beide schön, doch tödlich.
Hermann von Gilm zu Rosenegg

Philipp Poisel: "Herr Reimer"

Foto: Jabs


Lasst uns demütig sein!
http://www.youtube.com/watch?v=eFtxZshGbYw&feature=g-vrec

Freitag, 9. November 2012

Michael Ackerman






alle Fotos: Michael Ackerman


Die Galerie argus fotokunst wartet mit einer Überraschung auf:
http://www.argus-fotokunst.de/de/dap/12100200/
Sonst sieht sich die rührige Galerie ja der traditionellen Fotografie verpflichtet, und nun zeigt sie ungewohnte Kunst. 
Michael Ackerman (http://www.agencevu.com/photographers/photographer.php?id=1) hat seine interessante Ausstellung selbst gebaut: Unterschiedliche Formate, alle ohne Rahmen, ziemlich wild durcheinander gehängt, Barytabzüge neben Injektprints, Serien und zusammengesetzte Bilder, verschiedenste Themen... 
Die Präsentation der sehr körnigen, bewegungsunscharfen und auch zerkratzten Bilder ergibt aber ein stimmiges Bild. Die Motive bewegen sich oft in der Dämmerung, erscheinen mitunter traumhaft. 
Ungewohnt viele Besucher aus aller Herren Ländern besuchen die Galerie und die meisten sind sehr jung - Michael Ackerman fesselt anscheinend den Nachwuchs der Kunstszene! 

Gordon Welters

Foto: Gordon Welters


In "Die Zeit" vom 09.11. berichtet Christian Schulte unter der Überschrift "Wie wir sterben lernen" über die oft preisgekrönte Serie "Go, my Beauty" des großartigen Gordon Welters. Dieser Mann ist meiner Meinung nach einer der wirklich besten jungen Fotografen (und dazu noch ein liebenswerter Mann)!

Samstag, 3. November 2012

Mach immer, was dein Herz dir sagt...



10 Jahre Grand Hotel van Cleef - Live!
Eine Familie von Musikern (vielleicht gibt es Analogien zur Kalendermanufaktur) feiert ein tolles Fest: 
Kettcar, Tomte, Casper ("Ich schreibe meine Musik immer betrunken"), Frittenbude, Jürgen Vogel/Hansen Band  

Absoluter Höhepunkt ist Casper mit Thees Uhlmann - wie eine verschworene Fußballmannschaft.

"Wir liegen in den Trümmern und fühl'n uns reich"
"Es gilt, um Ideen und Chancen zu kämpfen"

Meine Überschrift wäre: LEIDENSCHAFT

Freitag, 2. November 2012

Michael Lange: Wald. Landschaft der Erinnerung





Fotos: Michael Lange


Michael Lange: Wald. Landschaft der Erinnerung
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststr. 75, Berlin-Mitte, Di-So, 11-18 Uhr (bis 23.12.12)
 
Die beeindruckenden, mythischen Ansichten von Michael Lange entstanden 2009-2011 in heimatlichen Wäldern. 
Überzeugende, wenn auch riesengroße, Drucke (auf Calumet Brillant Museum Fine Art Papier). Die besondere Wirkung beruht auf der speziellen Lichtsituation, in der der Künstler fotografierte: immer in der Dämmerung. So erscheinen die Bilder fast monochrom, grün und grau in feinsten Nuancen. 
Die Prints sind zu stolzen Preisen zu erwerben: 3500 oder 9000 €. 
Zur erstaunlich gut besuchten Präsentation gibt es einen schöne Bildband für 45 €.
WALDEINSAMKEIT wäre eine großartige Überschrift der Fotoausstellung.