Foto: Jabs |
"Zahlenbilder" im Hamburger Bahnhof - die erste museale Einzelausstellung Georg Wideners!
George Widener (geb. 1962) ist ein Autist mit Asperger-Syndrom.
Seine Inselbegabung besteht darin, dass er Zahlen mit realen historischen Ereignissen kombiniert. Dabei verwirren mich diese Bedeutungszusammenhänge kolossal. Er sagt nicht nur Katastrophen voraus und will uns glauben machen, dass im Jahr 2045 Hochleistungsrechner und das menschliche Gehirn verschmelzen - das Bewusstsein wird in eine Software verwandelt!
Alle, die Zahlen oder eine Handschrift lieben, kommen in dieser Präsentation voll auf ihre Kosten. Und erst die etwas altmodischen Freunde des Papiers! Vom Künstler George Widener stellt man nicht nur Hefte und vollgeschriebe Notizbücher aus. Riesengroße Flächen bestehen aus zusammengeklebten Papierteilen (oft einfache Servietten), die niemals richtig weiß wirken (manchmal wird auch Stoff verwendet). Sie erscheinen in Brauntönen, sind gealtert, vergilbt, durch Tee oder Kaffee gefärbt. Darauf finden Zahlen, Daten, vielfältige Kalender Niederschlag und faszinieren mit unglaublichen Gedankengängen. Als Hintergrund wirken klitzekleine Zahlen, Buchstaben, Wörter oder Zeichen. Es wurde viel gestempelt, daher dominieren als Farben auch die klassischen Stempelfarben blau, schwarz und rot. Es entstehen beeindruckende Grafiken - irgendwie wirklich "Zahlenbilder". Alle wurden an verschiedene Museen, Galerien und Privatsammlungen verkauft.
Sehenswert ist ein kleines filmisches Wideners in einem Nebenraum. Darin kommt auch der "Super-Savant" Kim Peek vor, der die Vorlage für Raymond Babbitt in "Rain Man" abgab. Bei diesem Mann sind die sehr großen Gehirnhälften nur minimal verbunden, man glaubt, deshalb sei der Typ zu wahnwitzigen Leistungen fähig. Er erinnert sich an alles, kennt z.B. den Inhalt von 12000 Büchern auswendig, die er lediglich einmal gelesen hat, dabei sieht er ca. sieben Sekunden auf jede Seite.