Mittwoch, 27. Februar 2013

George Widener

Foto: Jabs


"Zahlenbilder" im Hamburger Bahnhof - die erste museale Einzelausstellung Georg Wideners!

George Widener (geb. 1962) ist ein Autist mit Asperger-Syndrom. 
Seine Inselbegabung besteht darin, dass er Zahlen mit realen historischen Ereignissen kombiniert. Dabei verwirren mich diese Bedeutungszusammenhänge kolossal. Er sagt nicht nur Katastrophen voraus und will uns glauben machen, dass im Jahr 2045 Hochleistungsrechner und das menschliche Gehirn verschmelzen - das Bewusstsein wird in eine Software verwandelt! 
Alle, die Zahlen oder eine Handschrift lieben, kommen in dieser Präsentation voll auf ihre Kosten. Und erst die etwas altmodischen Freunde des Papiers! Vom Künstler George Widener stellt man nicht nur Hefte und vollgeschriebe Notizbücher aus. Riesengroße Flächen bestehen aus zusammengeklebten Papierteilen (oft einfache Servietten), die niemals richtig weiß wirken (manchmal wird auch Stoff verwendet). Sie erscheinen in Brauntönen, sind gealtert, vergilbt, durch Tee oder Kaffee gefärbt. Darauf finden Zahlen, Daten, vielfältige Kalender Niederschlag und faszinieren mit unglaublichen Gedankengängen. Als Hintergrund wirken klitzekleine Zahlen, Buchstaben, Wörter oder Zeichen. Es wurde viel gestempelt, daher dominieren als Farben auch die klassischen Stempelfarben blau, schwarz und rot. Es entstehen beeindruckende Grafiken - irgendwie wirklich "Zahlenbilder". Alle wurden an verschiedene Museen, Galerien und Privatsammlungen verkauft. 
Sehenswert ist ein kleines filmisches Wideners in einem Nebenraum. Darin kommt auch der "Super-Savant" Kim Peek vor, der die Vorlage für Raymond Babbitt in "Rain Man" abgab. Bei diesem Mann sind die sehr großen Gehirnhälften nur minimal verbunden, man glaubt, deshalb sei der Typ zu wahnwitzigen Leistungen fähig. Er erinnert sich an alles, kennt z.B. den Inhalt von 12000 Büchern auswendig, die er lediglich einmal gelesen hat, dabei sieht er ca. sieben Sekunden auf jede Seite.    

Andreas Rüttenauer

Foto: Jabs


Deutsche Leistungssportler verdienen durchschnittlich nur eintausend Euro im Monat!

Sonntag, 24. Februar 2013

Swansea City

Foto: Jabs


Fünf walisische Fußballfans des 101 Jahre alten Swansea City WFC kauften ihren Klub für 25000 Pfund und einem Pfund in einzelnen Münzen in bar. 2002 war die heutige Erstligamannschaft Tabellenletzter der vierten Liga...
Dirk Gieselmann über den sensationellen englischen Pokalsieger von heute Nachmittag (5:0 in Wembley):
http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-swansea-city-ist-die-ueberraschung-der-premier-league-a-830506.html

Eisern Union

Grafik: Jabs

Die Tabelle ist eine Momentaufnahme der Zweiten Liga vom 17.09.2013...

Samstag, 23. Februar 2013

Von Hunden und Pferden

Foto: Jabs


http://videos.arte.tv/de/videos/von-hunden-und-pferden--7331888.html

Zocker-"Wahrheiten" aus dem Film - und dem Alltag:
"Den Verlierer erkennt man schon am Start."
"Wenn du gewinnen musst, verlierst du."
"Man macht aus einem Schwein kein Rennpferd."
"Nicht alle Außenseiter sind Verlierer."
"Im nächsten Rennen mache ich das große Geld, wenn es nicht das letzte ist."
"Das ist kein Außenseiter, das ist ein Dreibeiner." 

Die Musik des schwarzweißen Kurzfilms erinnert verdammt an Neil Young in Dead Man von Jim Jarmusch...


SIGUR RÓS

Foto: Jabs



Was gibt es an einem kalten Freitagabend im Februar Besseres zu tun als mit seinem Filius ein Konzert zu besuchen, wenn sich die isländische Combo Sigur Rós die Ehre gibt? 
Vor dem Tempodrom machte ich eine unerwartete Beobachtung: Ein außerordentlich gut gekleidetes, anscheinend wohlsituiertes Ehepaar sammelte emsig Pfandflaschen ein. 
In der beizeiten rappelvollen Halle tat eine Vorgruppe ihren Dienst: Ein Mann spielte wohl ein Tonband mit sphärischen Geräuschen ab. 
Pünktlich um 21 Uhr begann eine zweistündige elegische Musikreise der großartigen vier Jungs von der nordischen Vulkaninsel. 
Zuschauer aller Altersgruppen verfolgten eine optisch interessante Präsentation. Auf einen vor der Band gestellten durchscheinenden Vorhang wurden Schattenspiele der Musiker projiziert, der dann von einem anderen hinter der Band ersetzt wurde, dort faszinierten bewegte visuelle Effekte. Unter anderen sah man Ausschnitte eines Animationsfilms der Schwester Jónsis zu einem Thema Sigur Rós'.    
Musikalisch eröffneten die mit drei Streichern und drei Bläsern verstärkte Formation mit den Liedern der aktuellen Langspielplatte Valtari. Da war mir vieles zu gewollt dramatisierend und nicht so richtig verständlich. Mal glaubte ich anfänglich ein Kinderlied zu hören, dass nach einer kurzen Pause mit einem Donnerschlag fortgeführt wurde. 
Bald entfachte die Gruppe aber ein gewohntes, erwartetes Soundgewitter. Altbekanntes prägt eine treffliche, mystische und stimmige Inszenierung. Eine schier unglaubliche kreative Gewalt zieht den geneigten Zuhörer in ihren Bann, die diszipliniert und scheinbar unaufgeregt dem Treiben auf der Bühne lauschen. Auch die Fans im Stehblock flippen nicht gerade aus. Ein Sitzkonzert lässt überschäumende Begeisterung kaum zu. 
Hervorragend fand ich den (als Hausmeister arbeitenden?) Schlagzeuger, der nur klar trommelnd und trotzdem antreibend agiert. Gekrönt wird der gewaltige Vortrag vom sirenengleichen Falsett des die Gitarre geigenden charismatischen Sängers. Ein Höhepunkt gelingt, wenn Jónsi in das Mikrofon seiner Gitarre singt und den Schlusston gefühlte fünf Minuten hält. 
Das Konzert findet ein furioses und wahrlich ohrenbetäubendes Ende. Es gelingt ohne eine Begrüßung oder eine einzige Ansage - Sigur Rós lassent ihre Kunst sprechen, die Bandmitglieder werden durchaus uneitel mit instrumentalen Soli vorgestellt.   
Nach dem Schlussakkord eines wunderbaren Abends scheint die kommende Nacht einfach in Ordnung zu sein. 
Traurigkeit kann so schön sein... 

Hier einige Impressionen des Auftritts der beeindruckenden Männer vom 22.02.2013 in Berlin: 

http://www.sigur-ros.co.uk/

Donnerstag, 21. Februar 2013

Ulrich Seidl




Fotos: Ulrich Seidl


Ulrich Seidl "Paradies"
Zeitgleich mit der Strömholm-Retrospektive präsentiert die Galerie c/o Bilder aus der Paradies-Filmtrilogie "Glaube.Liebe.Hoffnung." von Ulrich Seidl. 
Hier werden einfach Filmstills gezeigt, die mich überhaupt nicht überzeugen können. Frontalansichten, bei den riesigen Prints natürlich ein wenig unscharf, die Farben gefallen mir nicht... Inhaltlich fast langweilig oder obszön... 
Nur Werbefotos für die Filme...

http://www.taz.de/1/berlin/tazplan-kultur/artikel/?dig=2013%2F01%2F23%2Fa0149&cHash=a4935e8aa0e953d23b6725fb48680927

Christer Strömholm






alle Fotos: Christer Strömholm



Oje, noch so eine gewaltige Ausstellung, bevor die großartige Galerie c/o aus der Oranienburger Straße ins Amerika-Haus umzieht! 
Christer Strömholm "Post Scriptum"
Das ist die erste Retrospektive des Altmeisters (1918-2002) der schwedischen Fotografie in Deutschland (ich habe schon einige große Ausstellungen in Berlin bewundert: Willy-Brandt-Haus, Swedish Photography, Galerie Kicken). 
In den heiligen Hallen des Postfuhramtes werden nun 150 Schwarzweißbilder gezeigt, fast ausnahmslos Originalabzüge! Imposant waren für mich die Straßenfotos, da man solche schönen Situationen heutzutage einfach nicht mehr beobachten kann - Wundervoll, wie Vater und Sohn das tote Reh über ein Pariser Trottoir tragen... Bemerkenswert, wie oft Tiere in den Fokus geraten. Ganz besonders begeisterten mich die Porträts und hier nicht mal die Abbilder von berühmten Zeitgenossen. Es ist unglaublich, wie die Leica des aufmerksamen Künstlers z.B. Frauenhinterköpfe einfängt - diese Frisuren oder der Haarschmuck... Herzerfrischend Strömholms Humor: So lebendige Paare, bei denen die Frauen ihre Männer deutlich an Körpergröße überragen. Höhepunkt der Präsentation ist bestimmt die weltbekannte Serie "Place Blanche", die das Leben von Pariser Transsexuellen in den sechziger Jahren aufzeigt, mit denen der Fotograf ungezählte Tage und Nächte verbringt (Die Serie konnte erst 1983 veröffentlicht werden, das Thema war Zeitschriften und Galerien bis dato zu heikel). 
Auf einem Arbeitsabzug ("o.T. Barcelona 1959" = Foto 1 im Anhang) fand ich eine Notiz: "Orwo 112 hart". Wahrscheinlich arbeitete er sogar mit diesem DDR-Papier. 
Charakteristisch für die meisten Arbeiten erscheint mir, dass die Bilder oft grobkörnig und zumeist sehr dunkel sind, in den Schwärzen erkennt man überhaupt keine Zeichnung mehr. 
Interessant ist der in der Galerie gezeigte Kurzfilm "Close your Eyes and look". Sohn Joakim Strömholm stellt seinen Vater in vielen Facetten vor ("Mein Vater hat streng genommen immer nur Selbstporträts gemacht"), nicht nur beim Essen und Trinken. Er kreiert auch ein Bild als lebenshungriger Anarchist und Frauenheld. Ganz toll fand ich es zu sehen, wie der alte Mann sorgfältigst auf ausgesuchtem Papier schreibt, mit Füllfederhalter und viel Ruhe! 

http://www.tagesspiegel.de/kultur/christer-stroemholm-die-ganze-welt-ein-selbstportraet/7690662.html

Dienstag, 19. Februar 2013

Dittsche

Grafik: OL


"Herr Karger" sucht am Hochzeitstag seine Frau, trinkt in einer halben Stunden drei Pils und fünf "Kleine Feiglinge" (Ingo  sagt: "Das geht aufs Haus.")  und vermutet, dass die Gattin vielleicht mit dem sensationellen Dittsche durchgebrannnt ist!
https://www.youtube.com/watch?v=SmRWRXV0oOQ

Sonntag, 17. Februar 2013

Prenzlau!

Berliner Zeitung 29./30.12.2012

Der in Sternhagen ansässige "Sound-Magier" Thomas Fehlmann (links) trägt ein bekennendes Nicki. 

Samstag, 16. Februar 2013

Freitag, 15. Februar 2013

Manfred Paul "Berlin Nordost"


alle Fotos: Manfred Paul


Manfred Paul zeigt in der Collection Regard (Berlin-Mitte, Steinstr.12) seine Bilder  "Berlin Nordost"!
Echte und makellose Fotos (Preis: 2000 €), also keine Prints, in einer großartigen Fotoausstellung. Die neu datierten Autorenabzüge zeigen wesentliche Arbeiten der Jahre 1970-2006.
Beeindruckend sind die, ach so grauen und ziemlich menschenleeren Motive von Hinterhöfen aus dem Prenzlauer Berg der 70er und 80er Jahre. Dazu werden wenige Porträts und eine Anzahl sorgsam gebauter Stillleben präsentiert - alles in wunderschönem Schwarzweiß. Neu sind Farbfotos mit Früchten auf einem Teller. Überraschend sieht man in der gut besuchten Szenegalerie neun Rahmen mit (zurzeit anscheinend schwer angesagten) Polaroids. Der Künstler setzt jeweils vier Schwarzweißbilder zusammen, die Spaziergänge entlang der Berliner Mauer im Jahr 1990 dokumentieren. 
Für 39,95 € ist der brillant gedruckte Bildband (Triplexdruck) "Am Rande der stehenden Zeit" - mit einem Essay von Uwe Kolbe - zu erstehen.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Elton John



Ein Fundstück: 
Elton John (Mitte) in Watford auf einem alten (offensichtlich gestellten) Fußballfoto.

Simon Becker



Fotos: Simon Becker


Fotoausstellung im Prenzlauer Berg - Fehrbelliner Str. 92:

Der junge Berliner Fotograf Simon Becker beschreibt den Inhalt seiner Ausstellung wie folgt:
Ich sah eine ganz starke Klammer für die gezeigten Schwarzweißbilder: Fast alle schönen und perfekt ausgearbeiteten Leica-Aufnahmen (Kaufpreis: 300/500 €) werden von Händen charakterisiert. Hände aus aller Welt, die beten, hinweisen, eine Taube halten, krank sind, den Nacken oder die Hüften von Frauen berühren, arbeiten und Gesichter verhüllen oder zeigen. Das ist sehr interessant. Wenige andere Motive passen nicht zu dieser Überschrift - klassische Porträts oder Straßenmotive. Besonders überzeugte mich ein Angler in Istanbul.    

Ein Interview mit dem Künstler:

Hier ist das Blog von Simon Becker mit seinen Fotos: 

Sonntag, 10. Februar 2013

Meilensteine der Rockmusik

Foto: Jabs

"Fix You" Coldplay

http://www.youtube.com/watch?v=rQT_e_lHIrU&playnext=1&list=PLD024DD4D8CFACF11&feature=results_video

Wenn du dein Bestes gibst, aber nicht erfolgreich bist,
Wenn du bekommst, was du willst, aber nicht was du brauchst,
Wenn du dich müde fühlst, aber nicht schlafen kannst,
In Wiederholung steckenbleibst.

Wenn die Tränen dein Gesicht herunterrinnen,
Wenn du etwas verlierst, das du nicht ersetzen kannst,
Wenn du jemanden liebst, aber es zu Ende geht.
Könnte es schlimmer sein?

Lichter werden dich nach Hause führen
Und deine Knochen werden Feuer fangen,
Und ich werde versuchen, dich zu heilen.

Hoch oben, oder weit unten,
Wenn du zu verliebt bist, um loszulassen.
Aber wenn du es nie versuchst, wirst du nie wissen,
was du wert bist.

Lichter werden dich nach Hause führen
Und deine Knochen werden Feuer fangen,
Und ich werde versuchen, dich zu heilen.

Tränen rinnen dein Gesicht herunter
Wenn du etwas verlierst, das du nicht ersetzen kannst,
Tränen rinnen dein Gesicht herunter
und Ich...

Tränen rinnen dein Gesicht herunter
Ich verspreche dir, ich werde von meinen Fehlern lernen
Tränen rinnen dein Gesicht herunter, und Ich...


Lichter werden dich nach Hause führen
Und deine Knochen werden Feuer fangen,
Und ich werde versuchen, dich zu heilen.

Samstag, 9. Februar 2013

"In the Mood for Love"

Foto: Jabs


Wundervolle Musik von Shigeru Umebayashi zu einem grandiosen Film - "In the Mood for Love" von Wong Kar-Wai (diesjähriger Vorsitzender der Berlinale-Jury):
https://www.youtube.com/watch?v=Pa0JAvjx05c
und von Nat King Cole; 

Sonntag, 3. Februar 2013

Samstag, 2. Februar 2013

Oderbruchbilder

Foto: Jabs "Im Oderbruch"


Mir fiel ein Oderbruchkalender von Detlef Schieberle in die Hände -
(für 2012): http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/946172/
(für 2013): http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1026986/-
und dazu habe ich eine Geschichte von Anja (Osang-) Reich in der Berliner Zeitung gefunden, in der der Schöpfer des Kalenders eine bedeutende Rolle spielt: