Sonntag, 16. Juni 2013

Chaos Z

Foto: Jabs


45 Jahre
http://www.youtube.com/watch?v=LL53zti875E

Keine Zeit zu leben 
Keine Zeit zu träumen 
Keine Zeit zu denken 
Keine Zeit für dich

Jeder will dich zähmen 
Dich Zucht und Ordnung lehren 
Alles sind Dilemma 
Junge, auch du bist am verlieren

Arbeit, Trinken, Essen, Schlafen 
Deine Haut wird gelblich-grau 
Keine weiche Hand, die dich zärtlich tröstet 
Warst gestern abend schon wieder blau

Der Fernseher bläst wilde Stimmung 
In dein abgestumpftes Hirn 
Das einzige und letzte Fenster 
zu einem Blick aufs Glück so fern

Was hat es dir zu bieten 
Das Wunder, das sich Leben nennt? 
Außer Frustration in Arbeitslagern 
Tage-, wochen-, jahrelang 
Was hat sie dir zu bieten 
Die große, weite Welt 
Außer Blut, das sich mit Tränen mischt 
Und Schlägen ins Gesicht

Dein Staat, den nennt man Vater 
Doch niemand hier sorgt für dein Wohl 
Man zeigt dir schöne, geile Körper 
Und morgen kotzt dein Chef dich voll

Keine Zeit zu träumen 
Keine Zeit zu denken 
Keine Zeit zu leben 
Keine Zeit für dich

Arbeit, Trinken, Essen, Schlafen 
Deine Haut wird gelblich-grau 
Keine weiche Hand, die dich zärtlich tröstet 
Warst gestern abend schon wieder blau

Jeder will dich zähmen 
Dich Zucht und Ordnung lehren 
Alles sind Dilemma 
Junge, auch du bist am verlieren

Was hat es dir zu bieten 
Das Wunder, das sich Leben nennt? 
Außer Frustration in Arbeitslagern 
Tage-, wochen-, jahrelang 
Was hat sie dir zu bieten 
Die große, weite Welt 
Außer Blut, das sich mit Tränen mischt 
Und Schlägen ins Gesicht

Genug geschluckt, genug ertragen 
Dein Magen rebelliert 
Ausgekotzt und zurückgeschlagen 
Du kriegst nur den Spaß, den du dir stiehlst

Was hat es dir zu bieten 
Das Wunder, das sich Leben nennt? 
Außer Frustration in Arbeitslagern 
Tage-, wochen-, jahrelang 
Was hat sie dir zu bieten 
Die große, weite Welt 
Außer Blut, das sich mit Tränen mischt 
Und Schlägen ins Gesicht


Ich sah dich neulich in der Ecke stehn
Resignation - die ganze Erscheinung
Zu einfach, immer wegzuseh'n
Ohne Plan und ohne Meinung
Eingespannt in euer ödes Treiben
stehen machtlos gegenüber
Zeit zu mischen - neu zu ordnen
Denn niemand weiss, wie es weitergeht

Ist es schon so spät?
Ist dies schon das Duell der Letzten
Ich will euch nicht versteh'n
Denn ihr geht gewiss den falschen Weg
Eure Ordnung ist verkehrt
Benutzt mich nicht als euer Pfand
Ich bin Müll, doch ihr seid dreckig
Ich bin nicht stolz auf dieses Land

Gerüchte dringen an mein Ohr
Ein neues Blutbad an Zivilisten
wir gehen in die nächste Runde
Der Kampf ist nun erneut eröffnet
Abgeführt und eingesperrt
Doch ihr könnt mir nichts mehr nehmen
Zeit zu mischen - neu zu orden
Euch werd ich niemals dienen

Ist es schon so spät?
Ist dies schon das Duell der Letzten
Ich will euch nicht versteh'n
Denn ihr geht gewiss den falschen Weg
Eure Ordnung ist verkehrt
Benutzt mich nicht als euer Pfand
Ich bin Müll, doch ihr seid dreckig
Ich bin nicht stolz auf dieses Land

Walter Jens

Foto: Jabs


Der vielleicht letzte Bildungsbürger und das intellektuelle Gewissen Deutschlands ist gestorben:
http://videos.arte.tv/de/videos/walter-jens-mein-leben--7550072.html

Walter Jens: 
"Derle Ahlers, Otto Rohwedder, Herbert Panse, Kalli Mohr und Hanne Maack - wenn ich den letzten Goethevers vergessen habe, werde ich den Eimsbütteler Sturm noch aufzählen können." 

Samstag, 15. Juni 2013

Vierzig...


Trotz 121 erzielter Treffer in dieser Spielzeit ist der Ü40 von Humboldts im gestrigen Saisonfinale der Aufstieg und die Meisterschaft in wahrlich letzter Sekunde tragisch, traurig und völlig unverdient aus den Händen geglitten! 

Vielleicht lenkt dieses Gedicht die düsteren Gedanken der tapferen und so spielstarken Sportkameraden unserer Gemeinschaft bald in andere Bahnen. 

Dienstag, 11. Juni 2013

Hanns Zischler

Foto: Hanns Zischler



Hanns Zischler: Nach der Natur - camera obscura 
Alfred Ehrhardt Stiftung 
Auguststr. 75, 10117 Berlin, bis 30.06.2013 


Der vielseitig interessierte Tausendsassa Hanns Zischler (er arbeitet nicht nur als renommierter Schauspieler und Schriftsteller, sondern auch seit 1970 als Lichtbildner und streift mitunter durch die Sammlungen des Berliner Museums für Naturkunde) zeigt zurzeit anscheinend schwer angesagte Lochkammerfotografie (Robert Rigby Pinhole Camera) in Berlin-Mitte. 
Adelbert von Chamisso: "Die Sonne bringt es an den Tag." 
Seine präsentierten Bilder bestimmen alltägliche Motive, oft aus Gärten und vom Meer, immer sehr malerisch - mit den typischen Lochbild-Unschärfen, aber intensiven Farben. Man bemerkt die nachträgliche Bearbeitung der Aufnahmen mit Wohlwollen. Die ausgestellten Injektprints fertigte Thomas Ladenburger auf mattem Hahnemühle Photo Rag. Die doch stolzen Preise für die Drucke ( 50x60 cm = 1900 €, 100x130 cm = 2800 €) halten nicht, wie man an zahlreichen roten Punkten erkennen kann, vom Kauf der Arbeiten ab. 
Es gibt einen edel gedruckten kleinformatigen Katalog vom Kehrer Verlag für 25 €. Die Abbildungen in dem Büchlein faszinieren mich in der Brillanz stärker als die Werke an den Galeriewänden.

Samstag, 8. Juni 2013

SSG Humboldt Berlin Ü50



Die Ü50 hat die Niederungen des Berliner Alte-Herren-Fußballs verlassen. Wir sind aufgestiegen! 
Die Mannschaft bedankt sich bei ungewöhnlich vielen Zusehern am letzten Spieltag. Ganz besonders erfreute die Anwesenheit der Legenden G. Huber und H. Rolack vom Humboldt-Stammtisch. Und die großzügige Spende unseres Freundes Manne...

Der Meister OL...

OL

Die Mütter vom Kollwitzplatz!

Donnerstag, 6. Juni 2013

Guaia Guaia

Foto: Jabs

Es gibt ein aufgeregtes Medieninteresse um zwei Jungens aus Neubrandenburg, einer Stadt, die nicht permanent mit kulturellen Leckerbissen aufwartet: 
Spiegel Online, RBB Stilbruch (hier wird Neubrandenburg in der Uckermark verortet!), ARTE Tracks... 
Dieser Tage läuft ein preisgekrönter Dokumentarfilm (Unplugged:Leben Guaia Guaia von Sobo Swobodnik) über diese Straßenmusiker an. 

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/strassenmusiker-wir-sind-jung-wir-koennen-es-uns-ungemuetlich-machen-a-705042.html

Ich erinnere mich noch daran, wie vor (zwei, drei?) Jahren "Das Magazin" über den Beginn der Fahrradtour der sympathischen Schulabbrecher und Nestflüchter berichtete. Sie wollten sich in Europa mit ihrer Musik durchschlagen. Das scheint gelungen. 
Und sie sind immer noch wohnungslos (campierten u.a. bis zum polizeilichen Rauswurf im verlassenen Vereinsheim von Sparta Berlin), fahren mit alten Rädern und machen ihre eigene Musik, die mir persönlich nicht sonderlich gefällt. 
Aber Elias und Luis sind erfolgreich!