Fotos: Lee Miller |
Kunstmagazine, Kultursendungen und das Feuilleton der Zeitungen berichten über diese Ausstellung - nicht zu unrecht! Sie wird außerordentlich gut besucht.
Man sieht Porträts berühmter Persönlichkeiten (Picasso, Max Ernst, Igor Strawinsky), anmutige Modefotos, surrealistische Ansichten und schöne Impressionen aus Ägypten. Die Berliner Lee Miller-Fotoschau beeindruckt aber auch mit schrecklichen Bildern aus dem 2. Weltkrieg (misshandelte KZ-Insassen (Bild 6), erschossene SS-Angehörige, ermordete Rotes Kreuz-Helferinnen, eine Erschießungsszene) - grandios ist die Aufnahme "Fire Masks 1941", die zwei junge Londonerinnen auf einer Zeitung vor dem Einstieg in einen Luftschutzkeller sitzend zeigt (Bild 2).
Alle vierzig Arbeiten sind tolle Abzüge (im Mittelformat fotografiert) und bestechen einfach durch großartige Qualität - sie sind herrlich anzusehen.
Die amerikanische Künstlerin (1907-1977) war in der Jugend ein wunderschönes Fotomodell (Bild 1), dann Assistentin des Großmeisters Edward Steichen, Mitarbeiterin (und Muse) Man Rays, später wurde sie eine erfolgreiche Mode- und Werbefotografin, um sich dann zur aufgeklärten Reporterin und mutigen Kriegsberichterstatterin zu entwickeln. So erlangte sie als eine der eindrucksvollsten Lichtbildnerinnen des 20. Jahrhunderts Weltruhm, jedoch machte das Schicksal mancher so schöner Frauen auch vor ihr keinen Halt. In ihrer Zeit nahm man sie mehr als schillernde Modefotografin, denn als investigative Journalistin wahr. Dieses Dilemma führte sie in Neurosen und die Trunksucht.
Lee Miller-Fotos scheinen zurzeit omnipräsent zu sein - Das Foto in der Badewanne von Adolf Hitler (Bild 4) erregt auch auf der Documenta 2012 Aufsehen (wird auch in der Galerie Hiltawsky präsentiert).
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